Sonntag, 12. Februar 2012

Erfolgreiche Antifa-Demo in Aachen!

Am 4.Februar 2012 fand in Aachen eine Demonstration gegen Nazistrukturen und Polizeigewalt statt.
Anlass der Demo war das 10-Jährige Bestehen der Kameradschaft Aachener Land (KAL).
In den letzten Jahren hat sich Aachen zu einer Nazihochburg entwickelt, da den Neonazis hier durch fehlende öffentliche Aufmerksamkeit und Verdrängung der Raum gelassen wird ihre menschenverachtende Propaganda zu verbreiten.


Schon im Vorfeld der Demonstration kam es zu faschistischen Aktivitäten. So wurden an mehrere antifaschistische Gruppen E-Mails mit einer Bombendrohung verschickt. Darin wurde mit Sprengstoffanschlägen auf den Gästeblock des Tivoli-Stadions bei dem Spiel TSV Alemannia Aachen - FC St.Pauli sowie auf die Demoroute der antifaschistischen Demonstration gedroht.
In der selben Nacht, vom 2. auf den 3.Februar wurde zudem das
Autonome Zentrum erneut Ziel eines Buttersäureanschlags.
In der darauffolgenden Nacht feierten etwa 100 Neonazis aus ganz Nordrhein-Westfalen in Aachens "Partymeile", der Pontstraße unter anderem in den Kneipen "Sowiso" und "Ocean".
Gegen Mitternacht versuchten etwa 40 Nazis zum Autonomen Zentrum zu gelangen, wurden jedoch am Hauptbahnhof von der Polizei erwartet. Es wurden 19 Nazis festgenommen.
Desweiteren wurde in der Nacht vom 5. auf den 6.Februar das DGB-Gewerkschaftshaus mit Hakenkreuzen und faschistischen Parolen besprüht und Scheiben wurden eingeschlagen.
Vermutlich in der selben Nacht wurden außerdem die Wände einer Aachener Schule die mehrere Neonazis besuchen mit faschistischen Parolen besprüht.
Diese Aktivitäten reihen sich ein in eine lange Tradition faschistische Aktionen in der Aachener Region.

Die Demo
Etwa 450 AntifaschistInnen kamen zu der Demo "Antifaschistische Denken - Handeln - Leben!" um auf die Zustände in Aachen und der Umgebung aufmerksam zu machen.
Die Polizei versuchte mit absurden Auflagen bereits im Vorhinein die Demo zu behindern. Außerdem unterband sie den Einsatz eines nicht funktionsfähigen Wasserwerfers als Lautsprecherwagen, mit der Begründung es handele sich hierbei um einen "Panzerwagen".
Bis auf dieses Verbot konnte jedoch die Demo, entgegen den Auflagen, wie von den OrganisatorInnen geplant, durchgeführt werden.
Die Demonstration begann am Vorplatz des Autonomen Zentrums (AZ) und führte zu Beginn zur Polizeiwache "Im Mariental".
Dort wurde ein Redebeitrag zur polizeilichen Repression in Aachen gehalten.
Einen weiteren Redebeitrag gab es am Elisenbrunnen zur sogenannten Extremismustheorie.
Kurze Zeit später kam die Demo am Aachener Bushof an, wo aus einer Kneipe namens "Hopfenstube" zwei vermummte Neonazis heraustraten und versuchten die AntifaschistInnen abzufotografieren. Dieser Versuch wurde mit Böllerwürfen beantwortet. Die Reaktion der Polizei äußerte sich durch mehrfaches Hinweisen auf "Auswertung des Kameramaterials" und Androhung anschließender Festnahmen.
Nach diesem Zwischenfall zog die Demo weitestgehend störungsfrei weiter, bis zu ihrem Endpunkt am Autonomen Zentrum.


Nach Versammlungsauflösung bewegten sich einige PolizistInnen auf den Vorplatz des Autonomen Zentrums, wo sie versuchten eine Kette zu bilden, um DemonstrationsteilnehmerInnen den Zutritt zu dem Gebäude zu verwehren. Diese wurde jedoch durch entschlossenes Auftreten durchbrochen.
Infolgedessen kam es zu Böller- und Flaschenwürfen, woraufhin sich ein Teil der Polizei vorerst zurückzog, um sich an anderer Stelle zu sammeln. Von diesem Punkt aus stürmten sie auf die Tür des Autonomen Zentrums zu, obwohl die anwesenden AntifaschistInnen bereits den Rückzug in den Bunker antraten.
Bei diesem Ansturm machte die Polizei massiv von Schlagstöcken Gebrauch, was eine Panik unter den Personen auf dem AZ-Vorplatz auslöste.
Diese Situation war für die Angegriffenen sehr gefährlich, da der Eingangsbereich des AZ sehr klein ist und steile Treppen folgen. Mehrere Personen erlitten Prellungen und Schürfwunden, da sie gegen die Tür geprügelt wurden und die Treppenstufen herunterfielen.
Damit nicht genug; trotz dieser prekären Lage fühlte sich eine Wuppertaler Hundertschaft sich offenbar genötigt, mehrere Behälter Pfefferspray in den geschlossenen Raum zu sprühen, wodurch viele Menschen verletzt wurden.
Da die Menschen sich, wie schon erwähnt, bereits auf dem Rückzug befanden, ist es offensichtlich, dass diese Aktion lediglich einem perfiden Rachebedürfnis der BeamtInnen entsprang.
Nach dem Angriff zogen sich die Polizeikräfte innerhalb von kurzer Zeit vollständig zurück Festgenommen wurde niemand.
Trotz dieser Vorfälle können wir sagen, dass die Demo lautstark und entschlossen durch die Innenstadt zog und erfolgreich war. Vielen Dank an alle die uns trotz klirrender Kälte unterstützt haben!

Liebe Polizei, wir lassen uns nicht unterkriegen - wir kämpfen weiter für ein antifaschistisches Leben!

P.S.: Wir sind nicht in die Luft geflogen. Unsere Neonazis verkrochen sich in Düren-Vettweiß bei Kamerad Laube, um eine Gartenparty zu feiern.

Antifaschistische Aktionsgruppe QiK Aachen

[Bilder: Anarchistische Gruppe Freiburg]

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