Samstag, 22. September 2012

Vortrag am 5.November 2012: 80 Jahre Antifa






80 Jahre Antifaschistische Aktion

Heute sind die Doppelfahnen der Antifaschistischen Aktion das wohl am häufigsten genutzte Symbol der außerparlamentarischen linken Bewegung. Es grenzt vom staatstragenden Antifaschismus ab und steht in einer militanten Tradition. Dabei reicht die Geschichte der
Antifaschistischen Aktion weit zurück.
Es war die KPD, die am 10. Juli 1932 mit einem
»Reichseinheitskongreß« in Berlin die Antifaschistische Aktion initiierte. Damals gab es weder Autonome noch eine Antifa, wie wir sie heute kennen. Wie also hängt das alles zusammen?

Ein Vortrag von Bernd Langer
Bernd Langer, beteiligt an der norddeutschen
Antifa- Koordination in den 1980er-Jahren, Initiator der kulturpolitischen Initiative Kunst und Kampf (KuK), Mitbegründer der Autonomen Antifa (M) und der AA/BO (Antifaschistische Aktion/Bundesweite Organisation), ist bis heute politischer Aktivist und Autor diverser Bücher, die sich mit den revolutionären Bewegungen in Deutschland auseinandersetzen.
Los gehts am Montag, 5.November 2012 um 19 Uhr im Autonomen Zentrum Aachen. Der Eintritt ist frei!

Freitag, 14. September 2012

Aufruf zur Kundgebung gegen Abschiebungen und staatlichen Rassismus

Kundgebung gegen Abschiebungen und staatlichen Rassismus


Ende Januar 2012 erhängte sich Mohammad Rahsepar im Flüchtlingslager Würzburg: Er, wie auch viele andere vor ihm, zerbrach nach Monaten des ungewissen Wartens auf die Stattgabe eines Asylantrages, den unhaltbaren Zuständen im Flüchtlingslager, der ständigen Angst vor einer Abschiebung und an der deutschen Flüchtlingspolitik.

Rahsepars Tod löste eine Welle des Protestes in Flüchtlings- und antirassistischen Kreisen aus und aus dieser resultierte wenig später ein Protestcamp einiger iranischer Schicksalsgenoss_innen in der bayrischen Stadt Würzburg.
In ihrer Pressemitteilung ließen sie verlauten, dass sie nie wieder in ihre Lager zurückkehren werden und traten in einen Hungerstreik. Sie protestierten damit auf drastische Weise gegen die erniedrigenden und knastähnlichen Bedingungen in den Lagern.

Wenn ein deutscher Staat derlei menschenverachtende Lebenssituationen billigend in Kauf nimmt, werden wir es fortan bevorzugen, unseren Weg in den Tod in aller Öffentlichkeit zu gehen.

Die konkreten Forderungen der zehn iranischen Flüchtlinge lauteten damals wie heute:
- Anerkennung als politische Flüchtlinge
- Die drastische Verkürzung der Bearbeitung der Asylanträge
- Die Einführung eines Anspruchs auf Anwält_innen und Dolmetscher_innen von Beginn des Asylverfahrens
- Gewährung der freien Arztwahl
- Die Möglichkeit der Familienzusammenführung
- Arbeits- und Studienerlaubnisse für alle Asylbewerber_innen
- Abschaffung der Gemeinschaftsunterkünfte
- Abschaffung der Residenzpflicht
- Abschaffung der Essenspakete
- Einführung eines Anspruchs auf professionelle Deutschkurse

Daraufhin organisierten sich auch in vielen anderen Städten bundesweit Flüchtlinge und schlugen ebenfalls Protestcamps auf und schlossen sich den Forderungen an. So zum Beispiel in Bamberg, Aub (Unterfranken), Regensburg, Düsseldorf und Osnabrück.

Die Protestcamps erfuhren von vielen Seiten vielfältige Solidaritätsbekundungen und praktische Unterstützung. Doch es gab auch Gegenwind: so wurden einige Protestcamps permanent durch repressive Polizeiauflagen behindert, so zum Beispiel durch die Auflage der Düsseldorfer Behörden, dass auf dem Camp das Schlafen verboten wurde.

Trotz dieser Repression seitens der Behörden und aktiver Ignoranz vieler Politiker_innen setzt sich der Protest bis heute weiterhin fort.
So begannen Aktivist_innen Anfang September einen Protestmarsch von Würzburg nach Berlin um den bis heute unbeachteten Forderungen nochmals Nachdruck zu verleihen.


In grenzenloser Solidarität mit der Protestbewegung rufen wir auf, zur Kundgebung gegen Abschiebungen und staatlichen Rassismus!

Samstag, 20.Oktober 2012 // 14 Uhr // Aachen Markt

Es wird vor Ort Redebeiträge, einen Infotisch sowie Essen gegen Spende geben.

Donnerstag, 13. September 2012

2. Antirassistisches Fussballturnier in Aachen


Am 3.Oktober findet in Aachen das 2.Antirassistische Fussballturnier statt. Die Anmeldefrist für Teams läuft noch bis zum 28.September. Alle Infos gibts unter http://arafu.blogsport.eu


Donnerstag, 6. September 2012

Für das Leben - ohne Rassismus, Antisemitismus und KAL - Demo am 29.9. - Vortrag am 16.9.


Am 29.September findet in Erkelenz eine Demo unter dem Motto Für das Leben – ohne Rassismus, Antisemitismus und „KAL“! statt.


Am Sonntag, 16.September findet deshalb im Autonomen 
Zentrum Aachen ein Vortrag zur Demo statt.
Den Ankündigungstext zum Vortrag gibt es auf der Homepage des AZ.
Hier der komplette Aufruf zur Demo:

Für das Leben – ohne Rassismus, Antisemitismus und „KAL“!
Mehrere antifaschistische Gruppen aus Nordrhein-Westfalen rufen am 29. September 2012 zur Demo „Für das Leben – ohne Rassimus, Antisemitismus und „KAL“!“ in Erkelenz auf.
Als die Morde der Nazi-Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) bekannt wurden, war die Erkenntnis, dass Neonazis über Jahre hinweg nahezu militärisch durchorganisierte Mordanschläge auf Migrant_innen verüben konnten, ein Schock für viele Menschen in unserer Gesellschaft. Für viele war es unvorstellbar, dass bald 70 Jahre nach dem Ende der Nazidiktatur eine Gruppe von Menschen aus rassistischen Gründen ganz gezielt andere Menschen tötete- und dies über einen Zeitraum von mehreren Jahren, ohne von der Polizei gefasst zu werden.

Neben den vielen Ungereimtheiten, die nun im Nachhinein bei den ermittelnden Behörden und ganz besonders beim Verfassungsschutz offenbar werden, müssen sich Politik und Gesellschaft fragen, wie es zu den ungeheuerlichen Taten kommen konnte.
Leider sind die bisher gegebenen Antworten mehr als unbefriedigend. Die Taten werden als Randerscheinung in einer demokratisch verfassten Gesellschaft angesehen, deren Ursprung in den kranken Köpfen einiger weniger Unverbesserlicher zu suchen sei. Wieder einmal wird der organisierte Neonazismus, aus dem der NSU hervorging, als ein randständiges Problem insbesondere der ostdeutschen Länder dargestellt. Völlig ausgeblendet wird hierbei, dass junge Neonazis erstens mittlerweile in allen Teilen Deutschlands eine Gefahr für Leib und Leben vieler Menschen darstellen, und zweitens, dass ihre Ideologie nicht aus einer pädagogisch begründbaren „Fehlentwicklung“ erklärbar ist, sondern aus den in der Mitte der Gesellschaft verbreiteten rassistischen und antisemitischen Ressentiments selbst.
Die uns noch gut in Erinnerung gebliebenen Anschläge von Rostock-Lichtenhagen, Hoyerswerda, Mölln und Solingen, begleitet teilweise von einer pogromartigen Stimmung durch applaudierende „Normalbürger_innen“, haben gezeigt, dass Rassismus und durch ihn motivierte Gewalt in Teilen der deutschen Gesellschaft durchaus auf Unterstützung, zumindest jedoch auf stillschweigende Zustimmung oder Billigung hoffen können. Auch die Tatsache, dass Studien zufolge ein beachtlicher Teil der Deutschen antisemitischen Ressentiments zustimmt, sollte nachdenklich stimmen und zur Auseinandersetzung nicht nur mit organisierten Neonazis, sondern mit dem Alltagsrassismus und -antisemitismus in unserer Gesellschaft motivieren.

Auch im Kreis Heinsberg sind neonazistische Strukturen seit einigen Jahren äusserst aktiv. So leben im Kreis mehrere aktive Mitglieder der „Kameradschaft Aachener Land“ (KAL), unter anderem der Anmelder der im April durchgeführten „Mahnwachen“ der KAL, Gerwin J. aus Erkelenz-Gerderath. Die KAL würdigte die Taten des NSU auf ihre Weise: kurz nach Bekanntwerden der Taten bildete sie auf ihrer Homepage die Comicfigur Paulchen Panther mit dem Schriftzug „Zwickau rulez“ ab. Paulchen Panther wurde im Bekennervideo des NSU, dessen Mitglieder aus Zwickau stammen, dargestellt und führte quasi „moderierend durchs Progamm“. Die Botschaft der KAL, die auf ihrer Homepage auch schon einmal Adolf Hitler zu seinem Geburtstag gratulierte, ist deutlich: die Taten des NSU werden begrüsst und gefeiert. Die Tatsache, dass ein ehemaliges Mitglied der KAL, Falko W. aus Aachen, wegen des Besitzes von Sprengstoff vorbestraft ist, lässt diesen Vorgang durchaus nicht nur als eine Geschmacklosigkeit erscheinen, sondern ist in höchstem Maße alarmierend.
Hier sei ebenfalls erwähnt, dass der mehrfach vorbestrafte „Kameradschaftsführer“ Rene L. in Kelz (östlich von Düren) zurzeit eine Scheune zu einer Art „Braunes Haus“ umbaut, welches nach Fertigstellung ein Ort für rechtsradikale Veranstaltungen wie Konzerte oder Schulungen werden soll.

Von den im Kreis Heinsberg lebenden KAL-Mitgliedern gingen schon mehrfach Übergriffe auf Personen aus, die nicht ins neonazistische Weltbild passen. Zuletzt im Umfeld des „Public Viewing“ in der Heinsberger Innenstadt zum Länderspiel Deutschland-Griechenland. Viele Übergriffe und Attacken ereigneten sich in Wassenberg, wo unter anderem eine Rockkneipe überfallen und mit Gaspistolen auf Menschen geschossen wurde.

Der Kreis Heinsberg hat zudem einige hochrangige Neonazi-Persönlichkeiten hervorgebracht, wie den aus Wegberg stammenden stellvertretenden Bundesvorsitzenden der NPD, Udo Pastörs, oder den bundesweit bekannten, militanten Neonazi-Kader Christian Malcoci, der einige Zeit in Wassenberg-Effeld lebte und dessen Söhne ebenfalls als feste Größen in der regionalen Neonazi-Szene auftreten.

Es ist an der Zeit, den neonazistischen Umtrieben im Kreis Heinsberg endlich offensiv etwas entgegenzusetzen. Es genügt nicht, immer nur zu reagieren, wenn die Nazis wieder einmal eine ihrer Aktionen durchführen. Es genügt nicht, in geschlossenen Räumen und bei Veranstaltungen verbal Position gegen Rassismus und Antisemitismus zu beziehen. Nötig ist ein deutliches Zeichen, um den Nazis zu zeigen, dass ihre Ideologie und ihre Aktivitäten hier und überall unerwünscht sind. Dafür müssen alle, die den Nazis etwas entgegensetzen wollen, gemeinsam auf die Straße gehen- nicht zum Selbstzweck, sondern um einen Anfang zu machen, dem vielfältige Aktionen folgen müssen.

Und dazu rufen wir hiermit auf:
Für das Leben – ohne Rassismus, Antisemitismus und „KAL“!
am 29.09.2012 – 12 Uhr – Bhf. Erkelenz
Alle Infos zur Demo gibt es unter 29september2012.blogsport.de