Montag, 5. März 2012

Aus Aachen zur Demo gegen Polizeigewalt in Dortmund am 17.März


Update: Ein öffentlicher Zugtreffpunkt in Aachen wird voraussichtlich im Laufe der Woche hier bekannt gegeben.


Wir können auch anders – Widerstand gegen Cops, Staat und Repression
Wir alle kennen das, ob auf antifaschistischen Demonstrationen, Antinazidemos oder auf Antiglobalisierungsprotesten, kurz gesagt immer da wo Menschen die Entwicklung der Gesellschaft kritisieren und sich den Verhältnissen von Herrschaft und Ausbeutung widersetzen, steht uns Aktivist_innen ein riesiges Aufgebot der Polizei gegenüber, dass uns mit Schlagstöcken, Reizgasen, Wasserwerfern, Hundestaffeln und auch Schusswaffen entgegentritt.
Jedes Jahr werden tausende Menschen durch Schläge, Tritte oder Folter von Polizist_innen verletzt oder durch deren Waffen getötet.
Aus diesem Grund werden am 17. März 2012 bereits zum 16. Mal am internationalen Tag gegen Polizeibrutalität Menschen auf die Straße gehen.
Auch wir setzten uns nun zum 3. Mal mit dem Thema auseinander und wollen in Dortmund demonstrieren.

Von Repression in Dortmund…
Anlass besteht zur Genüge.
Eine große Anzahl von Polizeiskandalen und Gewaltexzessen macht es erneut deutlich, wie wichtig es ist sich gegen Polizeigewalt zu wehren.
Eines der größten Beispiele ist die Repression gegen die Antifaschist_innen und Antirassist_innen die am 2. und 3. September 2011 den Naziaufmarsch in Dortmund verhindern wollten.

Der Republikanische Anwaltsverein berichtet von massiver Missachtung der Grundrechte, rechtswidriger Freiheitsentziehung aufgrund fehlender Haftrichter in der Gefangenensammelstelle und unverhältnismäßigen Knüppel und Pfeffersprayeinsätzen.
Viele Anwält_innen wurden in ihrer Berufsausübung durch die Polizei eingeschränkt, da es ihnen mehrfach nicht gestattet wurde Kontakt zu ihren Mandant_innen aufzunehmen.
Der hochgerüstete Repressionsapparat schützte die Nazis durch die Abriegelung eines gesamten Stadtteils, attackierte alle die sich diesem näherten und prügelte den Nazis letztendlich den Weg frei.
In Folge der gezielten Eskalationsstrategie wurde mindestens eine Person bis zur Ohnmacht geprügelt, viele weitere erlitten schwere Prellungen und Blutergüsse am ganzen Körper sowie blutende Verletzungen an Hinterkopf, Mund und Nase.
Da auch auf fliehende Nazigegner_innen eingeschlagen wurde erlitten etliche Verletzungen und Schürfwunden aufgrund von Stürzen auf den Asphalt.
Dabei drohten und beleidigten die Polizist_innen ihre Opfer mit Sprüchen wie: „Jetzt hauen wir den Schwuchteln richtig auf die Schnauze!“
Doch die wohl erschreckenste Form der Gewalt war der flächendeckende Einsatz von chemischen Kampfstoffen, die ohne Vorwarnung gegen alle Menschen eingesetzt wurden, die sich der „Roten Zone“ näherten.
Die Polizei handelte dabei keinesfalls ausschließlich gegen sie gefährdende Personen, sondern kontaminierte ganze Straßenzüge ohne Rücksicht auf Demonstrant_innen, Passant_innen und Journalist_innen.
Gegen fliehende oder am Boden liegende Menschen wurden die Reizgase ebenfalls gezielt eingesetzt.
Auf diese Weise wurden im Laufe des Tages hunderte Menschen an den Augen, den Atemwegen und der Haut verletzt. Dutzende Personen hatten Kreislaufprobleme infolge der Gaswolken und der Paniksituationen.

…und den Todesopfern
Der Einsatz von Pfefferspray ist überaus gefährlich und die schweren physischen Folgen sind noch nicht gänzlich bekannt.
Der Einsatz von Reizgasen kann in Kombination mit Allergien, Erkrankungen der Atemwege oder Drogenkonsum schnell zum Tod führen.
Ein trauriges Beispiel für diese Gefahr ist der Übergriff auf einen 32-Jährigen Dortmunder am 23. Juni 2010.
Anwohner_innen alarmierten die Polizei da der Mann zur nächtlichen Uhrzeit starken Lärm verursachte.
Der scheinbare Routineeinsatz endete tödlich.
Die Polizist_innen entschlossen sich dazu, den Mann der sich gegen seine Festnahme wehrte, durch den Einsatz von Pfefferspray “zu beruhigen”.
Durch das Reizgas ging der Mann zu Boden und verlor das Bewusstsein, er kollabierte noch auf dem Weg zum Krankenhaus.
Wenige Stunden später starb er aufgrund eines „Multiorganversagens infolge eines schweren Kreislaufschocks“.
Einen unsachgemäßen Einsatz von Pfefferspray habe es laut Ermittlungen jedoch nicht gegeben.
Der plötzliche Tod wurde allein dem Drogenkonsum des Opfers zugeschrieben.
Am selben Abend demonstrierten über 50 Angehörige und Freund_innen des Opfers vor der Polizeistation in Dortmund-Mengede.
Ein weiteres Todesopfer aus Dortmund ist der 23-Jährige Dominique Kouamadio, der am 14. April 2006 im Stadtteil Eving von der Polizei erschossen wurde.
Laut Aussage der Beamt_innen habe er sie mit einem Messer angegriffen.
Doch die genauen Umstände geben ein Rätsel auf.
Augenzeugen berichten, dass sich zwischen Dominique und den Beamten mehre Meter abstand befanden, als diese das Feuer eröffneten.
Die Schüsse trafen ihn sowohl in das linke Bein als auch in die Brust.
Doch warum schossen die Polizist_innen einem bereits verletzen Menschen gezielt in die Brust?
Die folgenden Proteste wurden ebenfalls von Repression überschattet, so gestattete man den Demonstrant_innen nicht, die Polizei als Verantwortliche für Dominiques Tod darzustellen.
Seine Freund_innen und Familie fordern noch heute die Aufklärung der Todesumstände.

weiterlesen bei der Antifa Jugend Dortmund

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